Es war zwar noch etwas frisch, aber bereits ein mit viel Sonnenschein erfüllter Morgen, als die Alleinstehenden und Senioren des Kirchenbezirkes Kempten/Nord sich auf den Weg machten, gemeinsam einen Tag zu verbringen.
Unser Bezirksvorsteher i. R. Roland Seyband betete noch mit uns zu Beginn der Fahrt und so konnten wir ausgerüstet mit einen Herzen voller Freude die Ziele Ammersee - Andechs und Erdfunkstelle Raisting ansteuern.
Heute vor 10 Jahren, am 15. Mai 2002, wurde ein neuer Raddampfer auf dem Ammersee auf den Namen Herrsching in Herrsching getauft. Dieser Schaufelraddampfer ist mit zwei dieselelektrischen Deutz-Marinemotoren mit 510 PS ausgerüstet und hat eine Länge von 54,00 m und eine Breite von 14,00 m. Er kann 300 Passagiere aufnehmen und wird zu sonder- und Charterfahrten eingesetzt. Eigentümer ist die Bayerische Seenschifffahrt GmbH, Schönau am Königssee.
Mit diesem stolzen Schiff durften wir pünktlich um 10.25 Uhr ablegen und eine gute Stunde darauf verbringen. Da nicht allzu viele Passagiere mit an Bord gingen, konnten jeder von uns sich den geeigneten Platz Auf- oder Unterdeck aussuchen. Manchen zog es in ein sonniges windstilles Fleckchen, andere wieder ließen sich nicht durch den noch frischen Fahrtwind beeindrucken.
Um 11.33 Uhr erreichten wir Herrsching. Dort erwartete uns unser Fahrer, Hirte Jürgen Schröttle mit dem Bus und brachte uns auf den sogenannten Heiligen Berg Andechs. Im Klostergasthof hatten wir reserviert und keiner von uns musste hungrig von dannen ziehen. So gestärkt ging es nun weiter zur Erdfunkstelle in Raisting.
Ein erfahrener Techniker, Herr Martin, war beauftragt uns Laien die technischen Gegebenheiten dieser Funkstelle in die richtigen Worte zu kleiden. Es gelang ihm hervorragend, da er als geborener Sonthofener auch der Allgäuer Sprache mächtig war. Ohne die Betriebsräume im Inneren der Antennen zu betreten, erhielten wir einen guten Überblick über die Funktionsweise einer Erdfunkstelle. Warum die Antennen gerade hier in Raisting angesiedelt sind und was es auf sich hat, dass sich die Antennen bewegen. Wozu brauchen wir Satellitenfunk und wie können die einzelnen Antennen untereinander Kontakt halten? Solche Fragen und noch viele mehr konnte er uns verständlich beantworten. Insgesamt nutzt der neue Betreiber EMC zur Zeit sieben Antennen für seine weltweite Kommunikation, so wie es früher die Deutsche Bundespost und dann die Telekom praktizierte. Auf besonderen Wunsch angesprochen, erläuterte Herr Martin auch den Vorgang für die von uns erwartete Satellitenübertragung des Pfingstgottesdienstes aus Köln.
Beeindruckt von den technischen Möglichkeiten der Kommunikation auf unserer Erde über die Satelliten im Weltall ging es nach kurzem Zwischenhalt in Dießen am Ammersee wieder Richtung Heimat. Es war einfach wieder ein besonderes Erleben einen Tag im Kreis der Senioren und Alleinstehenden verbringen zu dürfen und so konnten wir ein herzliches Dankeschön nach oben schicken.