Kempten: Die neuapostolische Kirchengemeinde Sankt Mang feierte in dem Kirchengebäude in der Kremserstraße ihren letzten Gottesdienst.
Bezirksvorsteher Harald Hiltensberger hielt den Gottesdienst, zu dem ca. 300 Teilnehmer kamen. Neben dem Kirchenchor umrahmte auch das Gemeindeorchester diese Feierstunde. Besonders gab der Bezirksvorsteher seiner Freude Ausdurck, dass der ehermalige Gemeindevorsteher Hirte i.R. Rudolf Molterer von seinem jetzigen Wohnsitz aus Nersingen zu diesem Ereigniss anreiste. Er übte diese verantwortungsvolle und ehrenamtliche Aufgabe nahezu 40 Jahre aus, bis er 1993 in den Ruhestand gesetzt wurde. Sein Nachfolger wurde Rainer Schaidnagel, der bis im Jahr 2000 diese Aufgabe ausführte und seither ist Manfred Rietzler der Gemeindevorsteher von Sankt Mang. In seiner Predigt ging der Bezirksvorsteher auch noch kurz auf die geschichtlichen Ereignisse ein: Bereits 1922 fanden die ersten Gottesdienste in einer Wohnstube in Kottern statt. Bald war die Wohnung zu klein und nach einer kurzen Übergangszeit in der Gaststätte Bavaria wurde im Jahr 1928 die neuerbaute Kirche in der Immenstädter Straße das Zuhause für die neuapostolischen Christen von Kempten und Umgebung. Als die Kirche zu klein wurde stellte ein Mitglied einen Raum für ca. 50 Personen in der Miesenbacher Straße zur Verfügung. Dort wurde am 31. März 1948 Gottesdienste für ältere Geschwister gehalten, die sich schwer taten den beschwerlichen Weg zu Fuß nach Kempten zurückzulegen. 1952 konnte schließlich in der Gaststätte „Eisernes Kreuz“ in Kottern ein Raum für ca. 200 Personen angemietet werden, sodass die in Kempten verbliebenen „Sankt Manger“ nun dort die Gottesdienste besuchten. Auf der Suche nach einem geeigneten Bauplatz wurde man schließlich in der Kremserstraße fündig. Unter der Mithilfe vieler fleißiger Hände wurde dort das neue Gotteshaus errichtet. Die Einweihung fand am 21. August 1954 statt. Seit dieser Zeit war die Kirche der Mittelpunkt des geistigen Lebens der 428 neuapostolischen Christen von Sankt Mang, Durach und Sulzberg. Bei so manchem Gottesdienstbesucher wurden Erinnerungen an diese Jahre wach. In den 50 Jahren fand dort ein reges und vielseitiges Gemeindeleben statt, dass sich auch in neuen Kirche fortsetzten wird. Am kommenden Sonntag wird die Kirche in der Friesstraße durch Bezirksapostel Klaus Sauer geweiht. Der Bezirksvorsteher wünschte der Gemeinde nach der Feier des „Heiligen Abendmahls“, dass sie sich in dem Gemeindezentrum wohlfühlten mögen und dort einen schönen neue geistige Heimat finden mögen. Mit einem gemeinsamen Schlußlied endete dieser besondere Gottesdienst im „alten“ Gotteshaus.