„Jesu Friede sei mit allen!", mit diesem Friedenswunsch, der auch Leitmotiv der musikalischen Andacht war, begrüßte Bezirksvorsteher Harald Hiltensberger alle Anwesenden in der Kirche in Immenstadt sowie alle Livestream-Teilnehmer zur musikalischen Andacht. Diese wurde von Chor und Orchester des Kirchenbezirks Kempten unter der Leitung von Timon und Tobias Heinrich und Ricarda Kiehne gestaltet und stimmte auf den bevorstehenden Gottesdienst zum Gedächtnis an Entschlafene ein.
„Nur mit Frieden sind prosperierende Entwicklungen möglich“, konstatierte der Bezirksvorsteher in seinen einleitenden Worten. Leider gebe es eine Vielzahl an Kriegen und bewaffneten Konflikten auf dem gesamten Globus. Allein in den 30 von der Neuapostolischen Gebietskirche Süddeutschland betreuten Gebieten sind u. a. die Länder Äthiopien, Nigeria, Somalia und die Ukraine betroffen.
Mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine vor einem Jahr sei der Krieg in Europa, quasi „vor unserer Haustüre“, angekommen. Kriegsrhetorik dringe in unsere Gesellschaft, wirtschaftliche Folgen seien spürbar und unterschiedliche Positionen drohten, die Gesellschaft zu spalten. „Unsere Hauptaufgabe als Christen bleibt es, für den Frieden zu beten, Polarisierungen zu widerstehen und Menschen zu unterstützen, die Hilfe leisten und versuchen, dem Frieden Brücken zu bauen“, so der Bezirksvorsteher.
Das Programm drehte sich in vielfältiger Weise um den Frieden. Gemeinsam mit Chor und Orchester sang das Auditorium die Volksweise „Dona nobis pacem“ (deutsch: Schenke uns Frieden).
Das Lied „Ukrainian Prayer“, vom britischen Komponisten John Rutter vertont, brachte die Bitte um Schutz der Heimat und Friede im Land zum Ausdruck. Es stand stellvertretend für viele Länder und Regionen auf dieser Welt, in denen Kriege und bewaffnete Konflikte unsägliches Leid bewirken. „Gott wird abwischen alle Tränen“ von (Jakob Heinrich Nützel) war eine Antwort des Chores.
In einer Lesung über das Kirchenlied „Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt“, nach Worten des US-amerikanischen Anwaltes Horatio Gates Spafford, berichtete über das ergreifende Schicksal des Mannes, der am 2. November 1873 seine vier Töchter bei einem Schiffunglück auf dem atlantischen Ozean verlor. Spafford schrieb den Text nach diesen traumatischen persönlichen Ereignissen. Der Männerchor sang den Text sehr einfühlsam.
Am Ende des Programms stimmten wiederum alle in den Refrain des Liedes „Von guten Mächten treu und still umgeben“ ein, nach dem Text von Dietrich Bonhoeffer und Musik von Siegried Fietz:
"Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag."
Gottes Erlösungswille umfasst alle Menschen. Jesus Christus ist Herr über Lebende und Tote. Jesu Friedensangebot gilt für das Diesseits und Jenseits.