Mit einem Festakt in der Neuapostolischen Kirche in der Immenstädter Straße feierte der Kirchenbezirk Kempten sein 100-jähriges Jubiläum. Die Vorstände der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen gratulierten.
Nach einem kurzen Rückblick in die bewegende Geschichte der neuapostolischen Christen im Allgäu, gratulierten die beiden Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Kempten (ACK) dem Kirchenbezirk mit einem kurzweiligen Zwiegespräch über ihre positiven Erfahrungen mit der Neuapostolischen Kirche. Schon seit acht Jahren arbeiten sieben Kirchen in diesem ökumenischen Gremium vertrauensvoll zusammen. Vertreter verschiedener Altersstufen berichteten über ihre Motivation, sich in ihrer Kirche zu engagieren. Für den festlichen Rahmen sorgte ein erstklassiges Streicher-Doppelquartett. Im Anschluss an den Festakt überreichte der römisch-katholische Dekan Bernhard Hesse eine wunderschön gestaltete Dekanatskerze als Jubiläumsgeschenk an Bezirksvorsteher Harald Hiltensberger.
Die Neuapostolische Kirche, 1863 in Hamburg entstanden, erreichte rund 60 Jahre später das Allgäu. Der Bekennermut eines Einzelnen, Anton Binzer, veranlasste zwei interessierte Zuhörer, Robert Kudermann und Josef Butz, trotz schwierigster wirtschaftlicher Verhältnisse nach dem 1. Weltkrieg, ihre sichere Arbeitsstelle zu kündigen, um einen Gottesdienst in Ulm besuchen zu können. Sie nahmen den dort erhaltenen Auftrag zur Evangelisierung ernst und so entstanden die ersten Gemeinden in Dietmannsried (1921) und in Kempten (1922). Die Gemeinde Kempten entwickelte sich zum Ausgangspunkt für die weitere Verbreitung der Neuapostolischen Kirche im Allgäu und den angrenzenden Regionen. Aktuell zählen 15 Gemeinden mit 3.150 Seelen zum Kirchenbezirk. Hohes ehrenamtliches Engagement, nachhaltige Seelsorge und ein intensives Gemeinschaftserleben in allen Altersgruppen kennzeichnen das Gemeindeleben. „Bekennermut, Glaubensüberzeugung, Gemeinschaft in Christus und die ökumenische Zusammenarbeit in unter der Leitlinie „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ sichern die Zukunft christlicher Kirchen in einer immer säkulareren Gesellschaft“, so der Leiter des Kirchenbezirks in seinem Statement.
Fotos: Eddi Nothelfer, Roland Fink, Petra Tibken