Gnadenhochzeit feierten Erika und Uwe Senfftleben aus der Gemeinde Oberstdorf (Bezirk Kempten) im Dezember 2015. Die beiden sind seit 70 Jahren verheiratet.
Den Fest-Gottesdienst mit Segensspendung zum Ehejubiläum führte Bischof Jürgen Gründemann (Apostelbereich Ulm) in der südlichsten Gemeinde Deutschlands durch.
Uwe Senfftleben wurde 1919 in Flensburg geboren. Seine Frau Erika 1924 in Dresden. Dort lernte er sie 1942 kennen. Drei Jahre später heirateten sie am 27. Dezember 1945 in Kiel. Um eine größere Chance auf Arbeit zu erhalten und der kleinen heranwachsenden Familie bessere Verhältnisse zu ermöglichen, zogen die beiden 1946 nach Gelsenkirchen-Buer. Dort wurden im Laufe der Jahre ihre beiden Söhne geboren. 1951 lernten sie die Neuapostolische Kirche kennen. Nach vielen Glaubenserlebnissen ließen sie sich 1952 aufnehmen und versiegeln. „Immer konnten wir die Liebe Gottes verspüren und die unendlich wertvolle Gemeinschaft unter den Gotteskindern erleben“, erinnert sich Uwe Senfftleben. Er diente als Unterdiakon und Dirigent in seiner Gemeinde. Schon weit über 80 Jahre alt entschloss sich das Ehepaar 2007 nach Oberstdorf-Reichenbach zu ziehen. Dort hatten sie bereits 44 Jahre lang ihren Urlaub verbracht und waren von der Umgebung sehr begeistert. „Auch wenn es nur noch für ein Jahr ist, dann hat es sich für uns schon gelohnt“ meinten die Eheleute damals. Acht Jahre später freuen sie sich über jeden neuen Tag den Gott ihnen dort schenkt und sind dankbar, dass er sie ihr Leben lang so gnädig begleitet hat. Auch in schweren Schicksalsschlägen, wie den Heimgang eines ihrer Söhne, haben sie intensiv die Gnade Gottes erleben dürfen.
Unser Bischof stellte in seiner liebevollen Ansprache an das Jubelpaar die göttliche Gnade in den Mittelpunkt. Er zeigte die begleitende, immer dem Menschen zugewandte, Gnade Gottes auf und beleuchtete dies an verschiedenen Textstellen in der Heiligen Schrift. Im 1.Mose 6,8 fand Noah Gnade vor dem HERRN. In den Psalmen (103, 4. und 11. Vers) lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten. Im Hebräer 13,9 heißt es „Lasst euch nicht durch mancherlei und fremde Lehren umtreiben, denn es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade!“ Und schließlich zitierte der Bischof aus der Offenbarung 22,21 „Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!“
Den Jubilaren widmete Bischof Gründemann zu ihrem hohen Festtag das vertraute Wort aus 2. Korinther 13,13: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“ Er führte weiter aus: „Es ist wahrlich eine große Gnade, siebzig Jahre miteinander in Liebe und Treue den Lebensweg gehen zu dürfen. Der Gedanke bewegt, dass der Gnadenhochzeit die silberne, die goldene, die diamantene und die eiserne Hochzeit vorausgehen. Ja, ein treffender Vergleich: Silber, Gold, Diamanten und andere irdische Schätze verblassen in ihrem Wert vor dem größten, den Menschen gegebenen Gottesgeschenk - der Gnade! Gnade ist alles.“