Mitte der 50-iger Jahre des letzten Jahrhunderts sollte auf Wunsch des Bezirksapostels Eugen Startz im ostwärtigen Teil der Stadt Kempten eine eigenständige Kirchengemeinde entstehen.
Bereits damals wohnten über 100 Seelen im heutigen Gemeindebereich. Die Bemühungen um einen geeigneten Bauplatz im Stadtteil Kempten-Ost waren nur bei einem Grundstück erfolgreich: der ehemalige „Lerpscher Weiher“, ein mit Schutt und Müll aufgefüllter und ausgetrockneter Weiher. Durch die engagierte Mitarbeit der Geschwister konnte in kurzer Zeit eine gebrauchte Holzbaracke als Notkirche erstellt werden. Am 30. Oktober 1957 weihte Bezirksältester Josef Feil die Kirche und übertrug Priester Emil Neyer die Aufgabe des Gemeindevorstehers.
133 Seelen wurden damals von der Gemeinde Kempten-Süd überwiesen. Als „Gottesknechte der ersten Stunde“ wirkten an der Seite des Vorstehers die Priester Ernst Langenmair und Hermann Riebler, die Diakone Albert Jocham, Hermann Lehne und Josef Amler. Es entwickelte sich ein aktives musikalisches Gemeindeleben und war Ausdruck der ersten Liebe zum Herrn und zu seinem Werk. Den ersten Apostelgottesdienst in ihrer eigenen Kirche erlebten die Geschwister beim Besuch des Bezirksapostels Startz bereits am 04. Januar 1958.
Als Ergebnis einer gesegneten Entwicklung der Gemeinde starteten ab 1964 die Bemühungen zum Bau einer neuen Kirche für die Gemeinde Kempten-Ost. Evangelist Neyer wurde in einem Traumerleben auf das bestehende Kirchengrundstück hingewiesen. Beim letzten Gottesdienst in der alten Kirche am 01. April 1965 zählte die Gemeinde bereits 242 Seelen. Interessanterweise genau so viele Seelen, wie Sitzplätze in der Holzkirche vorhanden waren. Wegendes schlechten Baugrunds für eine neue Kirche in Massivbauweise waren umfangreiche Gründungsmaßnahmen notwendig. Trotz massiver Probleme konnte das neue Gotteshaus am 28. Dezember 1965 durch Bezirksapostel Startz eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden.
Zur ausgewogenen seelsorgerischen Betreuung im neuen Kemptener Baugebiet „Ludwigshöhe“ wurden in den 1980-iger Jahren etliche Geschwister aus der Gemeinde Kempten-Sankt Mang an die Gemeinde Kempten-Ost überwiesen.
Bauliche Mängel erforderten im Jahr 1996 eine grundlegende Renovierung bzw. einen teilweisen Umbau des Kirchengebäudes. Große Freude löste bei den Glaubensgeschwistern der Gemeinde der Wiederbezug des schön renovierten Gotteshauses aus, der am 8. Dezember 1996 mit Apostel Günter Eckhardt gefeiert werden konnte. In all den Jahren war treuen Gottesmännern die Pflege der Geschwister eine heilige Aufgabe. Dazu waren viele persönliche Opfer erforderlich, um die wertvolle Arbeit an den anvertrauten Seelen leisten zu können. Stellvertretend für alle Segensträger seien hier die Gemeindevorsteher genannt:
Hirte Emil Neyer erfüllte über 26 Jahre diese schöne Aufgabe. Ihm folgten die Gemeindeevangelisten Roland Seyband, Rudolf Schaidnagel, Rainer Schaidnagel und Günter Riebler.
Seit dem 4. Dezember 2003 ist Hirte Bernd Prestel für die Pflege der Gemeinde Kempten-Ost verantwortlich. Zusammen mit unserem Gemeindeevangelisten Günter Riebler, vier Priestern und sechs Diakonen betreuen die Amtsträger aktuell ____ Mitglieder.
Heute, beim Höhepunkt unseres Jubiläumsjahres, dem Fest-Gottesdienst mit unserem Bischof, bewegt uns große Dankbarkeit und Freude:
Unser Dank gilt in erster Linie unserem großen Gott und himmlischen Vater, der zu allem Tun und Wirken seinen Segenund seine Gnade bereitete.
Unser Herzensdank gilt aber auch allen Amtsträgern und Geschwistern. Die Gemeinde Kempten-Ost ist eine lebendige und freudige Gemeinde. Gerne unterstützen unsere Gemeindemitglieder auch immer wieder verschiedene Aktivitäten im Kirchenbezirk Kempten und wirken somit weit über die Gemeindegrenzen hinaus. Treue, gläubige Gemeindemitglieder haben sich im Lauf der 50-jährigen Geschichte mit „ihrer“ Gemeinde identifiziert, waren und sind damit „ein lesbarer Brief der Gemeinde Jesu Christi“.
Unser Motto für die Zukunft sei: Wir wollen weiterhin den Mut haben, ein Leben im Glauben zu führen und unsere Hoffnung ganz auf die Gnade setzen!