Vor einigen Jahren arbeitete ein junger Glaubensbruder in der Umgebung von Isny und besuchte immer die Gottesdienste in unserer Gemeinde.
Eines Mittwochabends fragte er, ob wir nicht einen großen, alten Schlitten für das Foyer brauchen könnten, sein Arbeitgeber hätte einen übrig und wolle ihn weggeben. Noch am selben Abend band er ihn auf das Dach seines Autos und fuhr ihn zur Kirche. Über die Advents- und Weihnachtszeit wurde der Schlitten schön dekoriert, den Weihnachtsbaum auf der Ladefläche, zum Blickfang im Kirchenfoyer.
In den übrigen Monaten war es nicht so einfach, einen Unterschlupf für das riesige Teil zu finden und manche meinten gar, man solle den Schlitten doch zu Brennholz verarbeiten.
Es kam der Sommer 2006 und nach den Ferien traf ich die Eltern des jungen Bruders. Sie erzählten mir, dass ihr Sohn vor einigen Wochen mit dem Motorrad tödlich verunglückt sei. Nun wollten wir den Schlitten natürlich erst recht als Erinnerungsstück erhalten.
Ungefähr ab dem Unfall des jungen Bruders besuchte ein Gast die Gottesdienste. Er erzählte uns, wie er auf unsere Kirche aufmerksam geworden ist:
Der Gast leitet eine Versicherungs-Agentur und der Unfallgegner unseres jungen Glaubensbruders war bei ihm versichert. Im Laufe der Abwicklung des Unfalls lernte der Gast die Familie unseres verunglückten Bruders kennen und bemerkte den starken Glauben und das Gottvertrauen der Familie. Ebenso war er beeindruckt, dass jene Familie den Unfallgegner nicht verurteilt hat, sondern immer wieder betonte, dass der Unfall durch unseren Gott zugelassen wurde. Darum wollte er diese Kirche einmal kennen lernen.
Er ist bis heute geblieben und darf seit Silvester 2008 ein Mitglied der Gemeinde Seltmans sein.
Bericht von Jeanette Baiz aus Isny