Bezirksapostel Michael Ehrich, Leiter der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, hielt den Gottesdienst am Sonntag, 9. Oktober 2016 in Sonthofen. Neben Apostel Hans-Jürgen Bauer, Leiter des Kirchenbezirks Ulm, zu dem auch der Bezirk Kempten gehört, und Bischof Jürgen Gründemann nahmen weitere Bezirksämter aus Süddeutschland an diesem Gottesdienst teil. Anlass war die an diesem Wochenende durchgeführte Landesversammlung der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland. K.d.ö.R., die in diesem Jahr im Allgäu stattfand. Als Grundlage für den Gottesdienst wählte der Bezirksapostel ein Bibelwort aus Lukas, Kapitel 7, Verse 47 und 48. In diesem Gottesdienst spendete der Bezirksapostel vier Seelen, zwei Kindern und zwei Erwachsenen, das Sakrament der Heiligen Versiegelung.
Bei seiner Ankunft in der Kirche in Sonthofen überraschte ein Männerchor aus Vorstehern und Bezirksämtern des Kirchenbezirks Kempten den Bezirksapostel im Foyer mit dem Lied „Mit dem Herrn fang alles an“.
Zu Beginn des Gottesdienstes nahm Bezirksapostel Michael Ehrich Bezug auf das Lied des gemischten Chores: „Betende Hände braucht unsere Zeit“. Er riet bewusst zu beten, das Gebet ergebnisoffen zu gestalten und dem Zweifel und der Gewohnheit im Gebet entgegenzutreten.
Danach beleuchte der Bezirksapostel das Textwort in seinem historischen Kontext. Der Pharisäer Simon lud Jesus zu sich nach Hause zu einem Essen ein. Dort wusch eine Frau mit zweifelhaftem Ruf Jesus die Füße. Sein Gastgeber entsetzte sich. Jesus wandte sich an Simon, denn all das, was Simon als Gastgeber hätte tun sollen, hatte die Frau getan. Es folgt das Textwort des Gottesdienstes: „Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden vergeben, denn sie hat viel Liebe gezeigt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. (Lukas 7, Vers 47). Und er sprach zur ihr: Dir sind deine Sünden vergeben.“ (Lukas 7, Vers 48). Der Bezirksapostel verwies auf eine andere Bibelübersetzung, in der es so ausgedrückt ist: „Darum sage ich dir: Ihre große Schuld ist ihr vergeben worden. Eben deshalb hat sie mir so viel Liebe erwiesen.“
„Wegen seines Opfers, das er für uns gebracht hat, haben auch wir viel Grund Jesus zu lieben“, meinte der Bezirksapostel. Darum sollte mit dem Opfer Jesu nicht gewohnheitsmäßig umgegangen werden. „Denn dem Opfer des Herrn haben wir zu verdanken, dass wir von der Sünde, zu der wir eine „Geneigtheit“ haben, loskommen können“. Bedingung: An Jesus glauben, sonst kann man nicht zu Gott kommen. Auch der Glaube an das Amt sei unerlässlich. Der Mensch, der diese Funktion eine Zeit ausübt, sei dabei nicht entscheidend.
„Wo die Liebe zum Herrn ist, da muss sie im Handeln sichtbar werden“, so die Erwartung des Bezirksapostels. Mehr zur Vergebung und zur Versöhnung bereit sein. Dabei gehe es nicht darum, sich alles gefallen zu lassen, sondern es gehe um eine Haltung.
Danach rief er den Bezirkevangelisten Klaus Burkard aus Schwäbisch Hall und den Bezirksältesten Thomas Hetzel aus Schwäbisch Gmünd zu weiteren Predigtbeiträgen auf. Anschließend wurde vier Seelen vom Bezirksapostel die Gabe des Heiligen Geistes in Form von Handauflegung und Gebet gespendet und danach Heiliges Abendmahl, auch für die Entschlafenen, gefeiert. Nach Dankgebet und Chorgesang verabschiedeten sich der Bezirksapostel und der Apostel noch persönlich von den Gottesdienstteilnehmern.