Das Engagement des Neuapostolischen Kirchenbezirks Kempten in der lokalen ACK Über das Engagement des Neuapostolischen Kirchenbezirks Kempten in der lokalen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Kempten informierte Bezirksvorsteher Harald Hiltensberger in einem Vortrag am Montagabend, 8. Juni 2015 in der neuapostolischen Kirche Kempten-Süd. Dabei machte er deutlich, „dass die ACK eine Wertegemeinschaft in Christus darstellt“. Dort werden ernsthafte, von der Liebe zu Jesus getragene, ehrliche Gespräche geführt.
Das Bekenntnis zu Jesus Christus und zu den gemeinsamen christlichen Werten, die Begegnung auf Basis gegenseitiger Achtung, sowie die Vertretung gemeinsamer Anliegen in der Öffentlichkeit sind Kernziele des Arbeitskreises. „Dabei können wir die apostolische Stimme im christlichen Lager hörbar machen“, so der Bezirksvorsteher. Er appellierte an die Anwesenden „unseren Glauben authentisch und klar zu vertreten und glaubwürdig zu sein“. Dazu sei die Reflexion des eigenen Glaubensbekenntnisses zwingend notwendig. Die Akzeptanz unterschiedlicher Standpunkte führe zu einer Kultur des „wertschätzenden Umgangs miteinander“, da sich die ACK Mitglieder „als Getaufte und mit dem Heiligen Geist Begabte auch in ihren Unterschieden als Glieder an dem einen Leib Christi annehmen wollen“.
Wahrung der Identität
Das Leitmotiv heutiger Ökumene sei „die Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ und bedeute „geschwisterliche Gemeinschaft zwischen Christen und Kirchen verschiedener nationaler, kultureller und gesellschaftlicher Kontexte“. Dies sichere heute den einzelnen Kirchen ausdrücklich die Wahrung ihrer Identität zu. Gemeinsame ökumenische Gottesdienste und andere kirchliche Handlungen gelten als nicht zwingend erforderlich. Die Betonung des Gemeinsamen stehe im Fokus, nicht das Trennende.
Historische Entwicklung
Der Bezirksvorsteher zeigte die historische Entwicklung auf, von der ersten vorsichtigen ökumenischen Öffnung unter Stammapostel Hans Urwyler (6. Stammapostel von 1978-1987), über Kontakte mit Vertretern anderer Kirchen in Baden-Württemberg und der Schweiz in den 1990-er Jahren, bis zur Gründung der „Projektgruppe Ökumene“ durch Stammapostel Richard Fehr im Oktober 1999. Nachdem Stammapostel Wilhelm Leber den eingeschlagenen Kurs 2005 bekräftigt hatte, folgten drei Jahre später erste Gespräche mit der ACK auf Bundesebene. 2011 wurde die „Projektgruppe Ökumene“ in die „Arbeitsgruppe Kontakte zu anderen Kirchen und Religionen (AG KKR) umbenannt, da die Aufgabenstellung als eine dauerhafte erkannt wurde. Der im Dezember 2012 erschienene „Katechismus der neuapostolischen Kirche“ bildet heute die fundierte Grundlage für alle Gespräche.
Weg in die lokale ACK Kempten
Der Weg in die lokale ACK Kempten begann am 4. Februar 2013 mit der Übergabe des Katechismus an den Oberallgäuer Landrat und die Dekane der Römisch-katholischen und der evangelischen Kirche. Nach ersten Kontaktgesprächen im März 2013 erfolgte die Einladung zum „Runden Tisch über die Möglichkeiten eines christlichen Stadt-Gottesdienstes“. Nach verschiedenen persönlichen Kontakten mit den Verantwortlichen wurde die Geistlichkeit im Oktober 2013 zum Bezirksfest und Gottesdienst nach Waltenhofen eingeladen, um „150 Jahre Neuapostolische Kirche“ mitzufeiern.
Am 9. Januar 2014 begannen erste konkrete Gespräche zur Gründung einer lokalen ACK in Kempten mit Beratung durch die ACK Bayern. Am 11. März 2014 fand die 1. Delegiertenversammlung zur Gründung der Stadt-ACK statt. Danach erfolgte die Einladung an die Bezirksleitung zur Teilnahme an der regelmäßigen „Ökumenischen Pfarrersrunde“. Bezirksapostel Michael Ehrich erteilte die Einzelvollmacht für eine Gastmitgliedschaft in der ACK Kempten an den Bezirksvorsteher Harald Hiltensberger und den Hirten in Ruhe Manfred Rietzler. Am 6. Juli 2014 feierte Kempten einen „Christlichen Stadt-Gottesdienst“. Anschließend wurde in Anwesenheit von Oberbürgermeister Thomas Kiechle der Gründungsakt der Stadt-ACK vollzogen. Bezirksvorsteher Harald Hiltensberger sprach im Namen der NAK die Segenswünsche. Ein Novum in der Entwicklung der Beziehungen von NAK und ACK ist ein beratender Sitz im Vorstand der ACK Kempten, den Hiltensberger inne hat. Im Oktober 2014 schloss sich die ACK Kempten der Erklärung des Stadtrates Kempten zu einer „Willkommenskultur für Flüchtlinge“ ausdrücklich an.
Ende Januar 2015 fand die erste ACK-Vorstandssitzung in der Kirche in Kempten-Süd statt. Dabei beschlossen die Vollmitglieder auf Grund ihrer positiven Eindrücke, sich für eine bundesweite Mitgliedschaft der Neuapostolischen Kirche in der ACK Deutschland auszusprechen. Am 5. Februar 2015 verabschiedete die Delegiertenversammlung die „Grundlagen der ACK in der Stadt Kempten“. Am 26. Juni 2015 wird die Neuapostolische Kirche bei der ökumenischen „Nacht der Kirchen“ im Allgäu mitwirken.
Organisation des ACK
Organisatorisch ist die ACK in eine Bundesebene, 14 regionale ACK (Landes ACK) und eine Vielzahl lokaler ACK (Orts-ACK) gegliedert. Es gibt verschiedene Mitgliedsformen: Vollmitgliedschaft, Gastmitglied und den Beobachter-Status Bei der Gastmitgliedschaft sind Delegierte in alle Beratungen voll einbezogen, es besteht jedoch kein Stimmrecht. Die Mitwirkung an sämtlichen Aktivitäten der ACK ist uneingeschränkt möglich, allerdings nicht Verpflichtung.
Grundlagen der gemeinsamen Arbeit
Die ökumenische Basisformel lautet: „Die der ACK angeschlossenen Kirchen bekennen den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland und trachten darum, gemeinsam zu erfüllen, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes.“