Am Sonntag, den 15. August 2010 hielt Bischof Jürgen Gründemann, stellv.
Leiter des Apostelbereichs Ulm, den Gottesdienst in der Gemeinde Oberstdorf. Er legte diesem Gottesdienst ein Bibelwort aus der Bergpredigt im Matthäusevangelium zugrunde, Matthäus 6, Vers 25: „Darum sage ich euch: Sorget nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?“
Der Bischof nahm zunächst Bezug auf das vom gemischten Chor vorgetragene Lied „Aus Erbarmen“. Dort heisst es im Refrain u. a. „Herr, ich suche, Herr ich finde meine Ruhe nur bei dir...“. Es ist wichtig, diese Ruhe immer wieder in den Gottesdiensten zu suchen und zu finden. Das muss immer die höchste Priorität für uns alle haben. Unter uns sind heute viele Urlauber, so der Bischof. Ihr hättet heute morgen sicher auch eine andere Beschäftigung gefunden. Aber es war für euch auch im Urlaub die höchste Priorität, den Gottesdienst zu besuchen – den Gottesdienst zu erleben.
„Erleben“ wir den Gottesdienst immer, fragte der Bischof die Gemeinde? Es ist wichtig, den Gottesdienst nicht nur bewusst, sondern auch intensiv zu erleben. Gleiches gilt für den Glauben ganz allgemein. Es ist immer wieder wohltuend, stärkend und wichtig, den Gottesdienst und unseren Glauben zu erleben. Betet immer wieder darum, riet der Bischof.
In der heutigen Zeit ist der Sonntag schon verbreitet zum Arbeitstag geworden. Man jagt irdischen Dingen nach, die sich in den Vordergrund gedrängt haben. Nur wenige Verse weiter wie in unserem heutigen Bibelwort ist im 33. Vers zu lesen: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“. Ich weiß, so der Bischof, es gibt Berufe, in denen auch zwangsläufig sonntags gearbeitet werden muss. Das ist hier aber nicht gemeint.
Hirte Walter Proehm aus der Gemeinde Sonthofen und Bezirksevangelist Richard Bock unterstrichen in ihren weiteren Wortbeiträgen die Ausführungen des Bischofs. Hirte Proehm fasste es in einer Frage zusammen: Was wollen wir in unserem Leben erreichen? Wir haben die Auswahl, und das Angebot in der heutigen Zeit ist sehr groß. Setzen wir immer die richtigen Prioritäten – so wie heute Morgen.
Nach der gemeinsamen Feier des Heiligen Abendmahles, dem Schlussgebet und dem vom Chor vorgetragenen Lied konnten sich alle Gottesdienstbesucher noch persönlich vom Bischof verabschieden.