„Eine Katze wäre sie gerne gewesen, dann wäre sie wenigstens einmal gestreichelt worden“. Dieses erschütternde Lebensfazit einer alten ukrainische Frau, von dem Bischof Jürgen Gründemann in einem Gottesdienst in der Neuapostolischen Kirche Oberstdorf berichtete, griff Theresia Kraft auf, um die Arbeit ihres Vereins „Schaut hin e.V.“ vorzustellen.
Seit 25 Jahren kümmert sich der in Oberstdorf beheimatete Verein um die Opfer sexueller und häuslicher Gewalt. Gerne nahm der Bischof die Gelegenheit war, der Vorsitzenden bei seinem Besuch in Oberstdorf eine Spende in Höhe von 2.000 Euro für ihre wertvolle Arbeit zu überreichen. Betroffene werden oft über Jahre betreut, um ihnen den Weg in ein halbwegs normales Leben zu ebnen. „Wir wollen ein wenig Leid und inneren Seelenschmerz lindern helfen“, so Bischof Gründemann in seiner Ansprache. Das Geld stammt vom Missionswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, das die für humanitäre Zwecke gespendeten Gelder der Kirchenmitglieder an verschiedenste Hilfsorganisationen verteilt.
Der Gottesdienst des Bischofs, stand unter der Kernbotschaft Jesu, niedergeschrieben in Johannes Kapitel 14, Vers 3: „Und wenn ich hingehe euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.“
In vier Schwerpunkte gliederte der Bischof das Wort:
· Jesu Hingehen zum Vater
· sein Bereiten der Stätte
· die Zusage wieder zu kommen
· das Versprechen dort sein zu dürfen, wo Jesus ist
Diese Zusage ist eine wichtige Botschaft für den der glaubt. Nichts soll die Gotteskinder aufhalten, weder Ärger noch Gleichgültigkeit. Jesus als Beispiel und Vorbild hat Theorie und Praxis übereinander gebracht. „Worte sind es die belehren, aber Vorbilder sind es die mitreißen“, so das Fazit des Bischofs. Das Vertrauen zu Gott wird nicht enttäuscht. Gott hilft auch dabei, jeden Tag einen kleinen Sieg über sich selbst zu erringen. Um ein Segen sein zu können, empfahl der Bischof sich einmal zurückziehen, um zu klären was man denn wirklich will.