Am Sonntag, den 9. September 2007, fand deutschlandweit der „Tag des offenen Denkmals“ unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Horst Köhler statt.
Das diesjährige Motto lautete: „Orte der Einkehr und des Gebets – historische Sakralbauten“. Der Kirchenbezirk Kempten beteiligte sich an dieser Veranstaltungsreihe mit der Öffnung der Kirchengebäude Kempten-Süd und Sonthofen und bot interessierten Besuchern ein abwechslungsreiches Programm.
In der unter Denkmalschutz stehenden Kirche in Kempten-Süd begrüßte Bezirksvorsteher Harald Hiltensberger die rund 70 Gäste. Nach einer kurzen Ansprache übergab er das Wort dem Architekten Jürgen Häußer von der kircheneigenen Bauabteilung in Stuttgart, der die architektonische Geschichte und die Besonderheiten des Kirchengebäudes erläuterte. 1928 wurde das erste neuapostolische Gotteshaus im Allgäu unter Leitung der in Kempten bekannten Architekten Heydecker erbaut. Im Jahr 1991 erfolgte eine umfangreiche Sanierung unter Beachtung maßgeblicher Bestimmungen des Denkmalschutzes. „So ist die Kirche immer noch ein Schmuckstück in Süddeutschland und man kann dort alten Geist atmen spüren“, so Architekt Häußer.
Der Musikfachberater des Kirchenbezirks Kempten, Anton Hagspiel, trug zwei Stücke auf der Orgel (19 Register, 1.102 Pfeifen) vor. Jennifer Seyband begleitete den Organisten einfühlsam mit der Panflöte. Nach der musikalischen Einlage gab der Bezirksbeauftragte für Öffentlichkeitsarbeit, Bernd Hiltensberger, in einem Kurzvortrag Einblick in Struktur und Liturgie der Neuapostolischen Kirche. Nach dem ausgiebig genutzten Frage- und Antwortteil konnte im Obergeschoss eine informative Ausstellung „100 Jahre Kirchenbau in Süddeutschland“ besichtigt werden.. Im Foyer der Kirche wurde den Besuchern Kaffee und Kuchen angeboten; hierbei ergaben sich interessante Gespräche.
In Sonthofen organisierte das Kulturreferat der Stadt den „Sonthofener Kapellentag“ mit einem vielfältigen Programm. Das Kirchengebäude der Neuapostolischen Kirche war auch in der Oberallgäuer Kreisstadt geöffnet. Eine Vorstellung der Baulichkeiten, musikalische Beiträge und ein geistlicher Teil mit kurzer Andacht und Gebet gehörten zum Programm. Schwerpunkt der Beiträge von Chor (Leitung Manfred Ullmann) und Orgel (Eberhard Wolf) waren Lieder des Dichters Paul Gerhardt, dessen Geburtstag sich dieses Jahr zum 400. Mal jährt. In der Andacht bezog sich der Gemeindevorsteher Walter Proehm auf die Entstehungsgeschichte einiger vorgetragener Lieder, wie z.B. „O Haupt voll Blut und Wunden“ und „Befiehl du deine Wege“. Zur Verabschiedung der rund 100 Besucher wurde gemeinsam das Lied „Ich singe dir mit Herz und Mund“ angestimmt.