Bischof Hans-Jürgen Bauer aus Ulm hielt am 1. März einen Gottesdienst in Wertach, dem er folgendes Textwort aus Lukas 6,38 zugrunde legte: „Gebt, so wird euch gegeben.
Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen.“
Die Gottesdienstbesucher wurden von einem kleinen Orchester, bestehend aus 4 Violinen, einer Viola und einer Bassklarinette, auf den Gottesdienst eingestimmt.
Zu Beginn seiner Predigt ging Bischof Bauer auf den bevorstehenden Gottesdienst für die Verstorbenen ein. Eine große Aufgabe besteht für uns darin, im Gebet all ihrer zu gedenken. Die Gebete dürfen aber nicht zur Gewohnheit werden, sondern müssen Tiefgang haben. Es ist gewiss, dass unsere Gebete helfen, jedoch wie, das entscheidet der liebe Gott allein.
Auf das Textwort bezogen ging der Bischof darauf ein, dass wir durch den Heiligen Geist die Möglichkeit haben, vom lieben Gott alles, in vollem Maße zu empfangen. Schätzen wir den Wert eines Familienbesuches und empfangen wir den Amtsträger mit einem offenen Herz?
Wir sollen auch alles Empfangene in vollem Maße weitergeben und keine Unterschiede machen. In der damaligen Zeit war es so üblich, dass Kaufleute für „treue“ Kunden ein korrektes Maß, wie im Textwort beschrieben, verwendet haben. Jedoch für Kunden, die nur einmal gekommen sind, ein kleineres Maß anlegten, aber trotzdem den gleichen Preis verlangt haben. So sollen wir es nicht machen. Geben ist ein „Doppelschlüssel“: Man wird dadurch nicht ärmer, im Gegenteil, man wird reicher.
Beispiele für „Vollmaße“ aus göttlicher Sicht sind:
· Gnade
· Liebe
· die Segnungen im Hause Gottes
· die Sündenvergebung, die wir immer wieder erleben dürfen
· und der Engelschutz.
Unser Bischof führte den weiteren Gedanken aus: Ohne die Besuche des Gottesdienstes entwickelt sich unsere Seele nicht weiter und es ist nicht möglich das Ziel zu erreichen. Ein Marathonläufer setzt auch alles daran sein Ziel zu erreichen. Es kommt vor, dass Läufer aus Erschöpfung vorzeitig ausscheiden. Obwohl sie alles gegeben haben, hat es nicht ausgereicht. Das ist beim lieben Gott nicht so. Wer alles ihm Mögliche gegeben hat, der kann sicher sein, dass er das Ziel erreichen wird.
Mitgedient haben der stellv. Bezirksvorsteher Rainer Schaidnagel und der Vorsteher der Gemeinde Sankt Mang Manfred Rietzler. Umrahmt wurde der gesamte Gottesdienst vom Gemeindechor, der tatkräftig vom gemischten Chor der Gemeinde Sankt Mang unterstützt wurde, so dass die Kirche bis auf den letzten Platz belegt war.