Geistliches Konzert des Jugendchores und des Orchesters des Bezirkes Kempten der Neuapostolischen Kirche Freude am Glauben – Sicherheit im Leben: dieses Motto durchzog die Auswahl der Lieder und Musikstücke des Geistlichen Konzertes am Sonntag, 22.10.2006 im Kornhaus in Kempten.
Die Vorträge waren fast ausnahmslos Bearbeitungen geistlicher Lieder im modernen Gewand mit oft kniffligen Orchesterbegleitungen, die die Vortragenden sehr gut meisterten. Lieder und Stücke, die die Freude und Sicherheit durch die Glaubensüberzeugung als Inhalt wiedergeben – Hingabe und innere Überzeugung war in allen Vorträgen spürbar – Freude über die Gemeinschaft im Glauben und die Gnade Gottes, die dem überzeugten Christen ein ewiges Leben bei Gott in Aussicht stellt.
„Ich will singen von der Gnade“, die das „Herrliche Zion“ ermöglicht, wenn man „Alles Leben aus Gott“ auf sich einwirken lässt. „Sollt ich meinem Gott nicht singen“ – eine sinfonische Komposition über ein Thema des bekannten Chorals drücken das Geborgensein in Gott aus, das alle „Glücklich und befreit (Happy and free)“ in das „Land der Hoffnung und der Herrlichkeit“ unter der gnädigen Führung Gottes in seinem Licht erreichen lässt.
Die Vorträge waren durchdrungen von Freude und Einsatz, die jungen Stimmen des Jugendchores unter der Leitung von Volker Keck konnten tief beeindrucken. Das Orchester unter der Leitung von Dieter Seyband, zumeist aus Mitgliedern des Kirchenbezirks Kempten zusammengestellt, bot eine ansprechende Leistung. Die Vorträge in modernerem Kirchenmusikstil fanden großen Zuspruch bei den Zuhörern. Eine Präsentation über das Leben Dietrich Bonhoeffers, der 2006 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, war nach der Pause ein besinnlicher Einstieg in den verhalten gewählten zweiten Teil des Konzertes. Bonhoeffers Botschaft umschreibt sehr deutlich, wie gelebte christliche Grundsätze in allen Konfessionen wichtig sind – die Neuapostolische Kirche versteht sich als eine Kirche, die lebendiges Christentum fördern und im Alltag tatsächlich leben möchte – auch in schwierigen Lebensbedingungen.
„Von guten Mächten wunderbar geborgen" soll „Jesus unser Hirte“ sein, der seine „Starken Hände“ über jeden ausbreitet, der „Auf ewig beim Herrn“ sein will – Voraussetzung: heute bereits die „Zeit in seine Hände“ zu legen.
„Herr bleib bei mir“ bis man das „Halleluja“ am Ziel des Glaubens, bei Gott und seinem Sohn Jesus, anstimmen kann. Dieser Bogen der Vorträge vermittelte eine beruhigende und friedvolle Atmosphäre, die wohl alle Zuhörer auch mit nach Hause nahmen. Eine gute Mischung aus Chor- und Orchesterbeträgen, und als Höhepunkt mit hervorragender Klavierbegleitung von Yvonne Keck, brachte einen neuen Musikstil zu Gehör und ließ das Konzert somit sehr homogen wirken. Julia Wilhelm und Markus Schalk führten einfühlsam durch das Programm, und standen hochbezahlten Profis in nichts nach. Der für den Bereich Ulm – Kempten zuständige Apostel Günter Eckhardt leitete den Abend mit bewegenden Worten ein und wollte nicht ohne Gebet beginnen und beschließen – ein Glaubensgrundsatz aller neuapostolischen Christen, die betend ihren Alltag erleben. Musik hat einen wichtigen Platz in der Neuapostolischen Kirche, wird ehrenamtlich und zumeist von Laien ausgeführt – so auch an diesem Abend; beeindruckend, wie die Laienmusiker es schafften, den Funken der Begeisterung auf die Zuhörer zu übertragen. Eine aktive Jugend – das ist der Eindruck, den die Zuhörer mit nach Hause nahmen – eine erfreuliche Erscheinung in der heutigen Zeit, wo die Kirche es noch schafft, ihre Jugend zu motivieren und einen wichtigen Platz zu geben, wo sie ihre Fähigkeiten einbringen kann - und die dies dann auch mit viel innerer Überzeugung und Freude tut. Stehende Ovationen am Ende des Konzertes waren der Lohn für diese außergewöhnliche Leistung von Chor und Orchester.
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