Peiting, Samstag, 09. April 2016 . Pünktlich um 10.00h fanden sich 13 Organistinnen und Organisten in der neuapostolischen Kirche Peiting zu einem Orgelseminar der Gebietskirche Süddeutschland ein.
Bereits seit mehreren Jahren ist es der Gebietskirche ein Anliegen, den Nachwuchs an Orgelspielern zur Umrahmung und Bereicherung der Gottesdienste zu sichern und den Organisten mit Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten Motivation zu geben. Mit Seminarleiter Davide De Zotti war ein besonderer Profi gewonnen worden. Als Dozent für Orgel, Klavier und Komposition ist er ein fachkompetenter Lehrer, der selbst eine ausgeprägt verfeinerte und moderne Spieltechnik besitzt und sie auch nachvollziehbar und einfühlsam vermitteln kann. Seine kirchenmusikalische Erfahrung kommt nicht nur regelmäßig den neuapostolischen Schülern im Kirchenbezirk zu Gute sondern konnte so auch einmal den Organisten des Seminars nutzbar gemacht werden.
Das inhaltlich dreigeteilte Seminar begann mit einigen Liedern aus den Orgelbüchern der neuapostolischen Kirche, gespielt von den Seminaristen. Jeder wurde auf seinem persönlichen Niveau abgeholt und erhielt einige Minuten ganz persönliche Spielbetreuung. Nicht alle waren mit der schönen mechanischen Orgel der Firma Vleugels in Peiting vertraut und so kam zur Anleitung für liturgisches Orgelspiel gleich noch ein Grundkurs in Registrierung und Orgelbau hinzu. Varianten für Vor- und Nachspiel wurden interaktiv ergänzt. Zur Auflockerung konnten die Seminarteilnehmer zwischendurch ihre Literaturstücke auf Orgel oder Klavier vortragen.
Nach der Mittagspause – an dieser Stelle lieben Dank an Caterer Reinhold Bauer – folgte eine intensive Phase der Musik- und Harmonieanalyse. De Zotti spielte selbst und die Seminaristen konnten feststellen wie facettenreich die Möglichkeiten musikalischer Interpretation eines einzigen Musikstücks sein können. Aber auch wie aufschlussreich für das Auditorium, deshalb seine Empfehlung: „ Wenn Ihr jemandem ein Musikstück näher bringen wollt, müsst Ihr es erst einmal selbst verstanden haben. Da muss man sich intensiv mit beschäftigen, sonst bleibt man oberflächlich. Das merkt der Zuhörer!“. Für das Orgelspiel im Gottesdienst mahnte er: „Versucht den Seelenzustand der Geschwister vor dem Gottesdienst zu erfühlen, dann wisst Ihr von allein, welches Vortragsstück passt und wie Ihr es spielen müsst damit die Seelen auf die Heiligkeit eines Gottesdienstes eingestimmt werden“.
Nach einem Ausflug in die Grundlagen der Harmonielehre fanden sich die Seminarteilnehmer noch zu einem gemeinsamen Lied zusammen. Bezirksvorsteher Fritz Schönenborn, der den Arbeitstag mit Gebet begonnen hatte, beschloss ihn mit Gebet und dem Dank an Seminarleiter und Organisten.
Text: Karin Schönenborn
Fotos: Gruppenfoto Karin Schönenborn, Orgelfoto mit frdl. Genehmigung der Firma Vleugels