Im Rahmen der Vorbereitungen zum Weltgebetstag im März 2023 luden am Freitag, 2.12.2022, Frauen der katholischen, evangelischen und neuapostolischen Gemeinden in Oberstdorf zu einem gemeinsamen Pilgerweg mit adventlichen Impulsen und Liedern ein.
Der Abend stand unter dem Motto: „Frauen. Bewegen. Glauben. Gemeinsam – Auf dem Weg“. Um 19 Uhr begann die Veranstaltung im Innenhof der evangelischen Kirche. Der Weg führte im Anschluss zur katholischen Kirche und endete schließlich in der neuapostolischen Kirche.
Im Innenhof der evangelischen Kirche erklangen zu Beginn des Abends die Lieder „Seht die gute Zeit ist nah“ und „Ubi caritas et amor. Wo die Liebe wohnt und Güte, da ist unser Gott.“ Während des gemeinsamen Gesangs wurden Kerzen und Laternen entzündet. Babara Wiesinger rief die Anwesenden dazu auf, Jesus, der von sich gesagt hat „Ich bin das Licht der Welt“, nun teilend sichtbar mit dem Licht der Laternen einzulassen, begleitet von seinem Geist und dem Gesang der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie betonte, dass die Idee des Weltgebettages, die vor 100 Jahren von Frauen geboren wurde, dem Glauben Raum und Zeit zu geben über alle konfessionellen Grenzen hinweg, auch heute wichtig sei.
Für den Weg zur katholischen Kirche erhielten die Teilnehmenden zahlreiche Impulse, u.a. sich darüber Gedanken zu machen, was sie auf den Weg bringe, welchem Licht sie folgen wollten und welcher Verheißung sie vertrauten.
Die zweite Wegstation, auf dem alten Friedhof der katholischen Kirche, wurde von der Pastoralreferentin, Nicola Traskalik, und Hanna Jäger inhaltlich gestaltet sowie von Pavol Valasek dem Organisten der katholischen Kirche, musikalisch umrahmt. Traskalik ging u.a. darauf ein, dass manchmal auch Steine auf dem Weg liegen und dieser auch nicht immer gerade verlaufe. Auch Hanna Jäger rief dazu auf, den Weg zu gehen und die Spur Gottes zu schauen, der das Unmögliche wahr mache. Der musikalische rote Faden, das Lied „Ubi caritas“ unterstrich auch hier die diversen Ausführungen. Bevor alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Lied „Menschen auf dem Weg durch die dunkle Nacht“ sangen, wurde noch Marias Weg exemplarisch angeführt, die Jesus gebar und die Größe Gottes pries.
An der dritten und letzten Wegstation in der Neuapostolischen Kirche wurde der Schwerpunkt schließlich auf das Ziel des (Glaubens-)Weges gelegt. Auch hier erklang zu Beginn nochmals das Lied „Ubi caritas“ - diesmal jedoch von einem Streicherquartett vorgetragen. Elke Müller-Schneck fokussierte dabei auf die Frage, ob das Feuer und die Sehnsucht auf das Ziel des christlichen Glaubens noch in uns brenne oder ob nur noch die Asche weitertragen würde. Ausgehend von einer Geschichte, in der davon berichtet wurde, wie über die Generationen hinweg einzelne Gläubige das Wissen um Feuer und Orte des Glaubens sowie das Gebet verloren hätten, rief sie dazu auf, dass es so weit erst gar nicht kommen dürfe.
Als Impulse, wie das Feuer des Glaubens und die Sehnsucht auf das Reich Gottes wachgehalten werden könne, nannte sie z.B. den Besuch der Gottesdienste, das innige Gebet und die Nachfolge Christi, insbesondere in der Beachtung und Verinnerlichung des Doppelgebotes der Liebe zu Gott und dem Nächsten. Da in der Gemeinschaft vieles einfacher sei, rief sie schließlich dazu auf, das Evangelium gemeinsam wach zu halten und den Weg des Glaubens gemeinsam zu gehen.
Der Abend endete nach einem gemeinsamen Abschlussgebet, das Ricarda Kiehne mit allen betete, und dem von der Organistin, Heidi Züfle, begleiteten und gemeinsam gesungenen Lied „Advent ist es heut“ mit einem angeregten und schönen Gedankenaustausch aller Beteiligten bei Punsch und selbstgebackenen Plätzchen.
Text: Dr. Elke Müller-Schneck
Fotos: Barbara Wiesinger , Nicola Traskalik und Elke Müller-Schneck