Die Gemeinde Kaufbeuren erlebte am diesjährigen Karfreitag, dem 30. März 2018, einen besonderen Höhepunkt: Apostel Wolfgang Zenker war zum Gottesdienst in der Gemeinde. Im Rahmen des Gottesdienstes versetzte er Diakon Andrej Wagner in den Ruhestand.
Grundlage für die Predigt war das Bibelwort aus Johannes 19, 30:
„Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! und neigte das Haupt und verschied.“
Apostel Zenker ging besonders auf die Umstände der Verhaftung und Verurteilung Jesus Christus´ ein. So mussten die beiden Verantwortlichen, König Herodes und Hauptmann Pilatus, dem Druck der Menge nachgeben und die geforderte Kreuzigung zulassen obwohl sie keine Schuld am Verurteilten feststellen konnten. Jesus ertrug Demütigung und Folter und ging in den Tod um seine Bestimmung zu erfüllen und dieses besondere Opfer für die Menschen zu vollbringen.
Im Verlauf des Gottesdienstes versetzte der Apostel den in der Gemeinde Kaufbeuren als Diakon tätigen Andrej Wagner aus Altersgründen in den Ruhestand. Apostel Zenker dankte ihm für manches Opfer, das er während seiner Amtstätigkeit mit der vollen Unterstützung seiner Familie gebracht hatte.
Die Familie Wagner lernte die Neuapostolische Kirche zu Beginn der neunziger Jahre in Kasachstan kennen und besuchte dort am 14. April 1991 den ersten Gottesdienst. Bereits am 06. Juli 1991 erhielt Andrej Wagner den ersten Amtsauftrag als Diakon für die Gemeinde Alexejewka, dem rasch aufeinander das Priester- und Gemeindeevangelistenamt folgten. Er wurde zudem als Vorsteher für die Gemeinde Alexejewka beauftragt und war im weiteren Verlauf seiner Amtsausübung für bis zu acht Gemeinden verantwortlich.
Zusammen mit seiner Familie bildete er auch eine Art „Missionsstützpunkt“, an dem die aus Deutschland regelmäßig anreisenden Seelsorger der Neuapostolischen Kirche Unterkunft und Verpflegung fanden.
Seit Anfang 2001 lebt die Familie Wagner nun in Kaufbeuren. Hier diente Andrej Wagner bis zu seinem Ruhestand im Amt eines Diakons. Seine kirchlichen Aufgaben erfüllte er mit viel Liebe, Fürsorge und Freude sowie tiefem Gottvertrauen trotz manch schwieriger Lebens- und Gesundheitsphasen, wofür ihm Apostel Zenker herzlich dankte.
Sein „Herzlich willkommen“ am Sonntagmorgen an der Kirchentür werden viele Gemeindemitglieder nun vermissen.
Text : Irene Klemm
Fotos: Michael Klemm