Die erste Fahrt der Senioren und Alleinlebenden des Kemptener Kirchenbezirks ging am 10. April 2018 ins Glasmacherdorf Schmidsfelden bei Leutkirch. Das komplett erhaltene Glasmacherdorf Schmidsfelden ist ein interesanter touristischer Anziehungspunkt mit hohem Erlebniswert.
Hier leben etwa 40 Personen in den ehemaligen Glasmacherhäusern und bilden eine bunte und lebendige Dorfgemeinschaft. Das Herzstück ist die architektonisch beeindruckende Glashütte. Sie beherbergt den Schmelzofen, das Museum und den Glasladen.
Im Glashüttengebäude erwartete eine junge Glasbläserin die Gruppe. Mit Charme und Können vermittelte die Glasbläserin viel Wissenswertes über die Herstellung von Glas. Bei der Herstellung einer Glaskugel wurde klar, dass es viel Geschick und Gefühl bedarf, alles in der richtigen zeitlichen Abfolge zu verarbeiten.
In dem Hüttengebäude standen früher die Schmelzöfen, in welchen die Glasmasse geschmolzen und flüssig gehalten wurde. Im Dachgebälk verlaufen Galerien in zwei Ebenen. Auf ihnen standen einst wassergefüllte Bottiche zur Brandbekämpfung. Heute wird der Schmelzofen mit Strom betrieben und so kann eine gleichmäßige Wärme von 1200 Grad erreicht werden. Das geschmolzene Glas wird wie aus einem Honigtopf aus dem Schmelzofen entnommen. Dann muss alles schnell gehen: ständig drehen, blasen, mit nassem Holzlöffel formen, denn ab 900 Grad wird das Glas zu starr, um es weiter zu verarbeiten oder zu formen. Im Anschluss wird dann das gefertigte Produkt im Kühlofen ca. 10 – 14 Stunden langsam abgekühlt.
Nach dem Stöbern und so manchem Einkauf im Glasladen kehrten alle in einem ehemaligen Glasmagazin ein, wo früher das fertig hergestellte Glas gelagert wurde, und wurden mit Kaffee und Kuchen verwöhnt.
Ein schöner harmonischer Tag in wunderbarer Gemeinschaft ging zu Ende.