Ein Kinderchor begrüßte am Mittwoch, den 12. Dezember 2007, bereits beim Eintritt in die neuapostolische Kirche in Immenstadt Apostel Günter Eckhardt sowie Bischof Hans-Jürgen Bauer.
Überrascht wurden die beiden Gottesknechte durch die Anwesenheit der aktiven Bezirksämter sowie der Bezirksämter im Ruhestand aus dem Apostelbereich Ulm. Eingeladen waren zudem die Gemeinden Blaichach, Immenstadt, Oberstaufen und Seltmans sowie die Gemeindevorsteher und das Orchester des Kirchenbezirks Kempten. Der Apostel hielt in der großen Festgemeinde seinen letzten Gottesdienst im aktiven Amtsauftrag. Am 16. Dezember 2007 tritt er in den wohlverdienten Ruhestand, Bischof Bauer wird zum Apostel ordiniert.
In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte er das Wort aus Kolosser 3, Vers 14 „Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit“.
Den entscheidenden Hinweis für den Gottesdienstort Immenstadt gab Bischof Hans-Jürgen Bauer, der den Apostel daran erinnerte, dass eben dort am 25.09.1996 der erste gemeinsame Gottesdienst in ihren damals neuen Amtsaufträgen stattfand.
Das Textwort sehe der Apostel wie ein Vermächtnis. Es in der Gemeinde, Familie und Umgebung anzuwenden, lasse uns viel Freude erleben. Sicher sei noch manches unvollkommen an uns, aber durch praktizierte Liebe wachsen wir in das Wesen Gottes.
Das Band der Liebe halte alle christlichen Werte zusammen, die Apostel Paulus im Kolosserbrief 3. Kapitel, Vers 12 nannte:
„So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten , herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld;
Wie ein Gürtel umschließe das Band der Liebe uns in der Gemeinde, wie Mörtel die Steine auch dann zusammenhalte, wenn sie Ecken und Kanten haben. Die Liebe decke alle Unvollkommenheiten und soll in uns leben und wirken.
Als praktischen Anwendungshinweis habe Gott uns sein Gebot gegeben: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. (…). Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Das Herz sei die Zentrale des Menschen und so soll auch die Liebe zu Gott unser Zentralpunkt sein.
Der Apostel riet, Gott im Gebet und in seinem Wort so zu suchen, wie die beiden Schwestern in Bethanien Jesu Nähe suchten und sein Wort in Herz und Seele „aufgesogen“ haben. Auch wir sollen alles aufnehmen, was Gott wirkt und dem Herrn im Glaubensgehorsam dienen. Das gelte nicht nur den Amtsträgern, sondern allen Gemeindemitgliedern. Alles in der Liebe geschehen zu lassen, schaffe die „Wohlfühlgemeinden“, die Stammapostel Leber in der Vision der neuapostolischen Kirche genannt habe.
Warum ist der Herr noch nicht gekommen, frug sich Apostel Eckhardt kürzlich in einem Gottesdienst gefragt. Seine Erklärung: „Wahrscheinlich fehlte es noch an seelischer Reife“. Sein Trost: Gott hat Geduld!
Wenn die Liebe regiert, kann der Herr kommen. Wir wollen unter allen Umständen am Tag des Herrn dabei sein.
Dann rief er Bischof Bauer an den Altar. Zunächst ging dieser auf das prächtig vorgetragene Männerchorlied „Du mächtig Wort“ ein: „Was aus dem Herzen kommt berührt uns auch“, so der Bischof. Er riet allen, das Vermächtnis mitzunehmen und einander immer mit Liebe zu begegnen. Er habe beim Apostel auch immer ein offenes Herz und eine offenen Seele vorgefunden. Eine besondere Gabe des Apostels sei es gewesen, dass er immer über Schwächen hinweg geschaut und alles in Liebe angenommnen habe, auch wenn er nicht alles gut heißen konnte. Auch er wolle in seiner zukünftigen Aufgabe als Apostel Jesu die christliche Nächstenliebe praktizieren.
Der Bischof erwähnte Bezirkapostel Robert Higelin, der bei den Bemühungen um die offizielle Anerkennung der Neuapostolischen Kirche bei der Regierung eines afrikanischen Landes vorgesprochen habe. Auf die Frage nach dem Umgang mit Menschen anderer Glaubensauffassungen antwortete er: „Denen wenden wir unsere ganze Liebe zu.“
Bezirksältester Gerald Föll aus Friedrichshafen ging auf den Mantel ein, der vom Band der Liebe zusammengehalten wird. Es wirke nach innen, habe aber auch Außenwirkung.
Bezirkevangelist Frank Bolz aus Ulm vertiefte den Gedanken an die klare Handlungsanweisung für unser zukünftiges Tun, die im Textwort liege. Gott frage nach der Herzenseinstellung. Den Nächsten wie sich selbst zu lieben, bedeute auch sich selbst zu lieben.
Hirte Heinz Keck hob hervor, entscheidend sei, authentisch zu sein, nicht nur von der Liebe zu predigen, sondern in der Liebe zu leben.
Als Resümee betonte Apostel Eckhardt:
„Ich habe keine Sorge um eine gesegnete Weiterührung des Apostelbereichs, den der zukünftige Apostel Hans-Jürgen Bauer leiten wird.
Beim Schlusslied des Chores „Reicht euch die Hände!“ erhob sich die Gemeinde in Dankbarkeit für das segensreiche Wirken des Apostels.
Einen besonderen Augenblick erlebten Apostel und Bischof im Untergeschoss der Kirche:
Ein Jugendchor, z. T. in Allgäuer Tracht, sang schwungvoll und begeisternd ein speziell für diesen Abend komponiertes Lied, das eindrucksvoll die Dankbarkeit der jugendlichen Seelen für die herausragende Lebensleistung des Apostels Günter Eckhardt zeigte und die Unterstützung für den zukünftigen Apostel Hans-Jürgen Bauer zum Ausdruck brachte. Mit bewegten und dankbaren Herzen nahmen sie persönliche Geschenke der Jugend entgegen.